Freundschaften auf Augenhöhe

Wir entscheiden uns aus den verschiedensten Gründen für ein Leben mit Hund. Ich wage zu behaupten, dass die allermeisten von euch euren Hund als Freund*in und Familienmitglied sehen und nicht als "Nutzobjekt". Wir haben hohe Erwartungen an sie und stellen uns das Leben mit ihnen wundervoll vor. Wenn der Hund aber dann nicht so ist, wie wir ihn gerne hätten, kommt oft die große Enttäuschung. Sind unsere menschlichen Freund*innen und Familienmitglieder genauso wie wir sie haben wollen und tun alles genauso wie wir es uns vorstellen? Nein, und trotzdem lieben wir sie mit all ihren "Ecken und Kanten", suchen Lösungen für Konflikte und unterstützen sie so gut wir können. Bei unseren Hunden haben wir da oft einen anderen Umgang. Vielleicht, weil wir sie nicht so verstehen können wie Menschen und sie für uns so andersartige Lebewesen sind. Sind sie das wirklich? Klar gibt es offensichtliche Unterschiede, aber Freundschaft ist Freundschaft.

Einen großen Unterschied gibt es: Wir haben entschieden mit dem Hund zu leben. Er steht in einem Abhängigkeitsverhältnis zu uns, wie kleine Kinder zu ihren Eltern. Wir sind also die Fürsorgepflichtigen und unsere Hunde die Fürsorgebedürftigen. Unsere Hunde leben ein stark fremdbestimmtes Leben, wenn sie mit uns leben.

Ist denn da Freundschaft auf Augenhöhe überhaupt möglich? Ja! Davon bin ich überzeugt! Wir können sie neugierig in ihrer Persönlichkeit mit ihren Vorlieben, Talenten und Eigenarten kennenlernen, sie fördern anstatt zu überfordern und sie auch mitbestimmen oder selbst Entscheidungen treffen lassen.